Ich höre in letzter Zeit öfter von Familien, die stolz von dem halben gelben Sack berichten, den sie im Monat maximal füllen. Wir leben zu zweit, gehen allgemein bewusst mit Ressourcen um, aber sind trotzdem noch weit davon entfernt.
Obst & Gemüse kaufen wir soweit möglich unverpackt, Plastiktüten werden aufgehoben und wiederverwendet (im Zweifel als Müllsack), pfandfreie Getränkeflaschen oder -dosen werden nicht gekauft.
Habt ihr weitere konkrete Tipps, um Plastikmüll im Haushalt zu vermeiden?
Ist mir zu viel Aufwand. Mülltrennung auch. Ist ein systemisches Problem, das nicht durch individuale Anstrengungen beseitigt werden kann. Jaja, ich weiß: Nirvana Fallacy. Aber trotzdem, sich auf sowas zu konzentrieren und überhaupt drüber nachzudenken ist so komisch.
Wenn du wirklich was bewegen willst, setz dich doch dafür ein, dass es überhaupt weniger Plastikmüll gibt.
Dann ticken wir da einfach unterschiedlich. Sicher braucht es mehr politische Anreize. Ich kehre nur gerne vor der eigenen Haustüre, bevor ich auf andere zeige. Und der Aufwand hält sich für mich persönlich in Grenzen. Jedenfalls ist die Hürde das eigene Verhalten anzupassen deutlich geringer, als sich politisch / aktivistisch zu engagieren. So geht es denke ich mal vielen in der Bevölkerung
Joa, drum wird die Gesamtsituation auch nicht besser. Kehr mal weiter, hab ja nix dagegen. Sag nur dass du dir wegen dem Impact keine Illusionen machen sollst.
Bei der Mülltrennung bin ich komplett bei dir. Der Quatsch den wir hier machen mit Joghurtdeckel abspülen erzeugt vor allem hochwertiges Brennmaterial für Verbrennungsanlagen. Die Hersteller kehren sich nen Scheiß um die Recycelbarkeit ihrer Verpackungen und die Verantwortung dafür wird auf den Verbraucher abgeschoben weil “dER wILl DAs Ja sO”.
Wenn wir das verändern wollen müssen wir regulieren. Fertig. Ein Produkt, dessen Verkaufsverpackung nicht zu mindestens 80-90% wiederverwertet werden kann, bestätigt durch die Entsorgungsbetriebe die das Recylcing machen, darf nicht in den Verkauf. 3 Jahre Schonfrist, damit die Industrie Ihre Maschinen umbauen kann und ab dafür.
Hab tbh auch mehr downvotes erwartet für den Kommentar (der Klassiker, ich weiß). Ich mein, andere haben sich ja schon drüber ausgelassen was man persönlich machen kann und das ist auch okay. Solange man halt einsieht, dass man das hauptsächlich fürs eigene Gewissen macht.
Scheiß doch auf die Downvotes. Trotzdem vergisst du einen ökonomischen Punkt: Du zahlst nämlich für die Entsorgung bereits beim Kauf des Produkts (Grüner Punkt/Duales System). Wenn du also die Verpackung in den Recyclingcontainer wirfst, hast du weniger Abfall in der Tonne und das Duale System muss sich um die Entsorgung kümmern. Tatsächlich bin ich ebenfalls der Meinung, dass auf Gesetzgeberischer Seite viel zu viel durchgeht.
Keiner verlangt den Müll abzuwaschen! Ein vollständiged Abtrennen des Deckels sollte leicht möglich sein. Einfaches Sammeln bzw. in drei Kategorien Vorsortieren ist nicht wirklich aufwändig und kompliziert.
Etwas Druck auf Hersteller und Händler wiederverwendbare Verpackungen anzubieten oder Wäre unverpackt anzubieten ist definitiv sinnvoll.
Das Argument “Der Kunde will das ja so.”, sehe ich jedoch des öfteren bestätigt. Z.B. wenn man das Kundenverhalten in Supermärkten beobachtet und neben der Fisch-/Käse oder Wursttheke, die gleichen Waren in Kunsttoffverpackt angeboten werden. (siehe sehr viele E-Center). Ich sehe es auch bestätigt, dass ein einfaches “Ist mir zu kompliziert.” in diesem Thread als Argument ausreicht die bisherige von den zuständigen Stelle vorgegebenen Vorgehen nicht umzusetzen. Gleichzeitig jedoch nach Vorschriften für andere vorzuschlagen.
Zugespitze Darstellung um einen Punkt zu machen scheint bei dir nicht erlaubt.
Schade.
Mülltrennung und Müllvermeidung ist wie alle anderen Themen auch: Der der die Macht hat es zu Verändern, ist der Hersteller. Der machts aber nicht, weil das ist teurer und dann fällt er gegenüber der Konkurrenz zurück. Das gilt für Verpackung, Inhaltsstoffe, Langlebigkeit der Produkte und vieles mehr.
Zu glauben, der Verbraucher hätte die Macht durch seine Kaufentscheidung auch nur ansatzweise irgendwie auf die Entscheidungsprozesse einzuwirken ist naiv. Die Etablierten Lebensmittelkonzerne bekommst du nicht tot. Der Marktanteil von Unverpacktläden am Lebensmitteleinzelhandel ist so gering, der ist nicht mal messbar.
Wenn du ersthaft eine Veränderung in diesen Themen haben willst dann musst du die Hersteller regulieren. Verbieten, vorschreiben, kontrollieren und Verstöße bestrafen. Sonst finden die IMMER einen Grund es nicht zu tun.
Ich bin komplett dabei Verpackungsmüll wo es geht zu vermeiden. ABER: Wir dürfen dieses Problem nicht dem Idealimus einiger weniger überlassen. Damit werden wir das Problem nicht lösen.
Ihr unterschätzt alle immer wie viele Menschen es gibt…
Initial braucht es natürlich einen Hersteller, der sich wagt, normalerweise ein Außenseiter, der nichts zu verlieren hat. Dann braucht es Nachahmer (und glücklicherweise haben wir das bei vielen plastikfreien Produkten bereits). Und dann müssen Menschen diese Produkte kaufen, aber da die Hersteller klein sind, müssen es oft gar nicht mal so viele Menschen sein. Sobald der Markt existiert und profitabel aussieht, machen da auch etablierte Marken mit (und auch das gibt es teilweise schon). Sobald das mehr werden, können dann auch die Preise sinken.
Natürlich sehe ich den Punkt, dass sich durch solche Mechanismen nur bestimmte Produkte ändern können. Und ich sehe den Punkt, dass es mit politischer Aktion schneller und besser geht. Andererseits ist politische Aktion bei solchen Themen wahrscheinlicher, sobald sich mehr Konsumenten dafür interessieren und stark machen.
Das was du beschreibst gibt es ja schon, aber das sind leider auch Idealisten die auf Idealisten als Kunden setzen. Die sind wichtig, um zu zeigen: “Guckt mal, plastikfrei geht”. Auch im großen Maßstab.
Um das klarszustellen: Ich finde auch gut, dass es das gibt. Mir ist nur auch klar, dass die meisten Unternehmen Schweine sind, die dir das Bein abhacken und dir die Prothese verkaufen würden, wenn das legal wäre. Deswegen ist es am Ende die Aufgabe der Politik aus dem “Plastikfrei geht” ein “Plastikfrei ist Pflicht” zu machen.
Ja klar. Aber wenn es nicht schon vorher einen Markt gibt, dann können alle etablierten Hersteller darauf verweisen, dass es entweder nicht geht oder kein Kunde je so ein Produkt kaufen würde.
Deshalb ist es durchaus wichtig, dass eine halbwegs signifikante Minderheit schon plastikfreie Produkte kauft, bevor es Pflicht ist.
Vielleicht. Ich bin aber auch einfach zu faul um dauernd den Müll runterzutragen. Je weniger desto gut.