• Bierjunge@feddit.de
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    8 months ago

    Mir ist es ehrlich gesagt egal wenn leute dick oder dürr sind. Das löst in mir persönlich keine Emotionen aus. Ich muss aber zugeben, dass, wenn ich stark übergewichtige Menschen im Burgerladen sehe, ich mir schon denke: “tja, da weißte, wohers kommt”. Nicht nett, aber true 🤷.

    Darum stimme auch mit dieser Äußerung im Interview nicht überein:

    Dicken oder fetten Menschen werden ihre Kilos oft vorgeworfen. Ist man denn nicht verantwortlich für sein eigenes Gewicht?

    Ich würde sagen: Nein. Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße. Und Genetik hat verdammt viel damit zu tun, wie sich unser Körper verhält. Wir alle kennen die Erzählung: Weniger essen, mehr Sport – und dann bist du dünn. Schauen wir uns aber Studien dazu an, sehen wir, dass Diäten bei einer Mehrheit an Menschen langfristig nicht funktionieren. Fette Menschen werten das oft als persönliches Versagen.

    Sie verkennt mMn die Sachlage. Sie konzentriert sich bei der Argumentation auf Diäten, die Leut mit Normalgewicht sind aber nicht ständig auf Diät, wenn man so will. Die haben nur einen energetisch ausgeglichen Ernährungshaushalt.

    Zwar kenne ichdie erwähnten Studien zur Variabilität von Körpergröße und Gewicht nicht, kann das aber beim besten Willen nicht nachvollziehen. Vielleicht meint sie einen bestimmten Aspekt daraus, aber wenn ich mich jeden Tag nicht bewege, Lieferando bestelle und auf der Couch Mate-Cola trinke, dann ist es klar meine eigene Verantwortung für mein Gewicht. Will sagen: wir haben sehr viel Kontrolle über unser eigenes Gewicht, auch wenn es genetische Faktoren gibt.

    Leute, die sich nicht kontrollieren können und krankhaft fett werden scheren mich nicht, von mir aus sollen die Modeln und Influenzer sein und alleine auf nem Familienfloß fahren, das ist alles ihr Recht. Ich spreche sie auf ihr Gewicht nicht an, tut mir halt leid für sie, dass sie dann auf Aspekte ihres Lebens verzichte müssen, wie das Kanufahren, was sie im Interview erwähnt.

    Aber: wenn Dicke anfangen, wie die Fettfluenzer in den USA, von “healthy at every size” zu sprechen, dann halte ich dagegen.

    • the_third@feddit.de
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      8 months ago

      wenn ich stark übergewichtige Menschen im Burgerladen sehe, ich mir schon denke: “tja, da weißte, wohers kommt”. Nicht nett, aber true 🤷.

      Ist halt dasselbe wie der Rauche der sich in der Raucherecke die Lunge aus dem Leib hustet. Ich denk mir dann meinen Teil und zuck mit den Schultern machste ja eh nix dran. Ich hab ja auch keine Nachteile durch deren Lebensentscheidungen, außer vielleicht bissel höhere Krankenkassenbeiträge, und das mittelt sich weg, ich tu halt auch dumme Dinge die wehtun können, z.B. bei der Feuerwehr sein.

      • taladar@feddit.de
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        8 months ago

        Ich hab ja auch keine Nachteile durch deren Lebensentscheidungen

        Raucher sind nun wirklich nicht das beste Beispiel für Leute deren Lebensentscheidungen keinen Einfluss auf andere haben. Jahrzehnte an stinkender Kleidung, widerlichem Gestank und Passivrauchen sagen da was anderes.

    • Sodis@feddit.de
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      8 months ago

      Ich bin zufälligerweise mal (vielleicht war es sogar hier) auf einen Beitrag gestoßen, wo behauptet wurde, dass die Obesity pandemy von irgendeinem synthetischen Stoff ausgelöst wurde. Da wurden auch einige Studien zitiert, die in die Richtung gehen, die hier im Artikel angesprochen wurden. Eine davon war, dass man Leute auf eine extreme Diät für ein paar Wochen gesetzt hat, die dabei nicht allzu viel Gewicht verloren haben und nach der Diät wieder auf ihr normales Gewicht zurückgefallen sind. Ja, Überraschung… Imo kann man jede Studie dazu, die den Grundumsatz der Probanden nicht bestimmt, nicht ernst nehmen.

      • Bierjunge@feddit.de
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        8 months ago

        Ja, Studien an Menschen sind sowieso immer schwerer zu beurteilen. Studien haben aber immer Stärken und Schwächsn, das sollte man akademisch bewerten und nicht schwarz-weiß sehen, meiner Meinung nach.

        Jedenfalls ist der Jojo-Effekt ist ja auch kein Naturgesetz. Das die Probanten nach einer extremen Diät wieder zunehmen liegt daran, dass sie eben wieder im kalorischen Überschuss leben. Eine grundlegende Verhaltensänderung müsste man eben schaffen.

    • occhineri@feddit.de
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      8 months ago

      Sie verkennt mMn die Sachlage. Sie konzentriert sich bei der Argumentation auf Diäten, die Leut mit Normalgewicht sind aber nicht ständig auf Diät, wenn man so will. Die haben nur einen energetisch ausgeglichen Ernährungshaushalt.

      Einen ausgeglichenen Energiehaushalt hat man auch, wenn man zwar dick ist, aber nicht noch dicker wird.

      • Sodis@feddit.de
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        8 months ago

        Was dazu führen würde, dass man bereits mit leichter Anpassung der Kalorienaufnahme oder des -verbrauchs Erfolge erzielen kann.

      • Bierjunge@feddit.de
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        8 months ago

        Sicher, das kann möglich sein. Realistisch betrachtet denke ich, dass die Minderheit der Dicken einen ausgeglichene ausgegliche Energiebilanz hat; in jedem Fall tragen sie einen Gewichtsbias mit sich herum, der ja nicht besser wird, nur weil sie nach der Gewichtszunahme nicht noch weiter zunehmen.

    • branchial@feddit.de
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      8 months ago

      wenn ich stark übergewichtige Menschen im Burgerladen sehe, ich mir schon denke: “tja, da weißte, wohers kommt”. Nicht nett, aber true 🤷.

      Ich hoffe dass du wenigstens die Fresse dann hälst mein Gott. Du hast keine Ahnung was für einen Schaden du anrichten kannst aber redest hier als wüsstest du was Sache ist. Das Leute in Suizid getrieben werden wegen diesem konstanten passivem gepiesacke, die Sprüche, das Getuschel, die Blicke, allein schon der Gedanke das jemand genau das denkt was du gerade äußerst, wird einfach komplett ignoriert. Kümmer dich doch um deinen Scheiss und sei froh dass man deine Probleme dir nicht ansieht bis du denn Mund aufmachst.

      Aber: wenn Dicke anfangen, wie die Fettfluenzer in den USA, von “healthy at every size” zu sprechen, dann halte ich dagegen.

      • suppenloeffel@feddit.de
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        8 months ago

        Aufgrund deines bisherigen Tonfalls erwarte ich jetzt nicht unbedingt eine sachliche Diskussion, aber was ist denn deiner Meinung nach an der Kritik von Sprüchen wie “healthy at every size” falsch oder gar verwerflich?

        • branchial@feddit.de
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          8 months ago

          Das Problem ist dieses totschlagargument “man darf die gesundheitsrisiken doch nicht einfach so untern Tisch kehren!!”. Tut niemand. So eine Person gibt es einfach nicht.

          Alle diese kritiken die ich bisher gelesen habe misrepräsentieren die argumente. Aber gerade bei “healthy at every size” habe ich auch bisher ausschließlich misogyne sprüche noch zusätzlich gelesen.

          Ich habe bis ebengerade nichtmal gegoogelt woher dieser Spruch eigentlich kommt und gleich das erste Ergebnis zeigt das es eine Bewegung “Health At Every Size” gibt. Nicht “healthy”, “health”. Jeder der also “healthy” benutzt, hat nichtmal gegoogelt um was es geht bevor er seine verbale diarrhöe digitalisiert hat.

          Bei “Health At Every Size” geht es um diskriminierung von dicken im Gesundheitswesen. Und wenn ich das was da steht so überfliege dann sehe ich nichts falsches. Hier ist die einzig vernünftige kritik die ich bisher über diesen spruch gelesen habe:

          https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30261553/

          Diese kritische Auseinandersetzung kann ich aber von unserem kommentator der gleich von anfang an schon glaubt zu wissen warum jemand dick sei (mangelnde selbstkontrolle), und jetzt nur noch nach ner ausrede sucht das jemandem vorzuhalten, vermutlich mit noch gehässigerer Wortwahl als im Kommentar, nicht erwarten. Ich habe diese “kritiken” schon oft gelesen und jedesmal bisher war es jemand der unter dem Deckmantel des rechthabens seinem ekel und hass gegenüber dicken freien lauf gelassen hat. Deswegen wünsch ich mir im sinne des zivilen diskurses dass solche Menschen die Fresse halten 🤗

          • Stitch0815@feddit.de
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            8 months ago

            Wenn du das einfach vorher geschrieben hättest wärst du auch nicht nach Oblivion gevoted worden. Aber du hast beschlossen erst unfassbar unfreundlich zu sein.und dann eine diskussion anzufangen von dem her…verdient

            Trotzdem danke für die Quelle wusste ich z.B. auch nicht, dass das daher kommt. Laut Wikipedia gibt es zwar auch Kritik an “Health at any size” aber du hast vollkommen recht, “Healthy at any size” ist nicht das

            • branchial@feddit.de
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              8 months ago

              Das Problem dabei solchen Respektlosigkeiten wie des Ursprungskommentators mit “sachlicher” diskussion zu begegnen ist das sie dadurch legitimiert werden. Als ob die äußerungen in dem kommentar ernstzunehmen wären oder eine wohlformulierte antwort wert sind.

          • crispy_kilt@feddit.de
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            8 months ago

            Bei “Health At Every Size” geht es um diskriminierung von dicken im Gesundheitswesen

            “Frau Doktor, meine Knie schmerzen, und ich kann kaum ein Stockwerk weit Treppen gehen ohne außer Atem zu kommen”

            “Versuchen Sie abzunehmen”

            “SCHEIß DISKRIMINIERUNG”

            Die Ärzteschaft sagt den Menschen nicht zum Spaß, dass ihr Übergewicht die Ursache ihrer Probleme ist. Manche wollen es halt schlicht nicht wahrhaben, oder erwarten Symptombekämpfung.

  • luxuslurch@feddit.de
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    8 months ago

    Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße.

    Komisch, seit geraumer Zeit wachse immer nur in die Breite. Meine angeblich nicht viel weniger variable Körpergröße hat sich aber schon lange nicht mehr geändert… sus.

  • aaaaaaaaargh@feddit.de
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    ·
    8 months ago

    Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße.

    Ich habe diese Studien jetzt eine Weile gesucht, aber leider absolut nichts dazu finden können. Weiß hier jemand weiter?

    Allgemein macht sie es mir etwas schwer, ihrer Argumentation zu folgen. Ich bin natürlich absolut bei ihr, dass Menschen nicht aufgrund ihres Aussehen diskriminiert werden dürfen und das schließt natürlich das Gewicht ein. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schlimm es sein kann, so behandelt zu werden, weil man irgendwelche Standards nicht erfüllt.

    Aber so sehr ich das respektiere, es bleibt nunmal auch ein gesundheitliches Risiko, das ist leider sehr sehr klarer Fakt.

    • Mrs_deWinter@feddit.de
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      8 months ago

      Es gibt ja tatsächlich einen ganzen Haufen Studien zu verschiedensten Abnehm-Methoden und -Srategien, von Diäten über Verhaltenstherapie, integrative Ansätze, usw. Es zeigt sich: Abnehmen ist möglich, aber nicht so wie sich die meisten das vorstellen. Jemand schwer übergewichtiges wird niemals die 60kg Traumfigur erreichen. 5-10% des ursprünglichen Körpergewichts sind realistisch, d.h. wenn du 120kg wiegst dann schaffst dus mit viel Disziplin dauerhaft wahrscheinlich auf etwas mehr als 100kg.

      Hierfür öffentlich zugängliche Studien zu finden ist gar nicht so leicht, ich habs aber mal probiert:

      Die hier ist auch spannend, aber nur die erste Hälfte ist ohne Zugangsmethode online lesbar:

      D.h.: Körpergewicht ist ein bisschen variabler als die Körpergröße. Aber nur ein bisschen.

    • occhineri@feddit.de
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      8 months ago

      Ich kann diesen Beitrag von Arte sehr empfehlen. Die Sachlage wird hier sehr umfangreich erläutert (auch wenn mMn zu wenig auf die Art der Ernährung eingegangen wird, aber darum gehts ja nur am Rand).

    • siban@lemmy.world
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      8 months ago

      Naja eigentlich ist Übergewicht selbst garnicht so schädlich und reduziert als eigene ursache deine Qualitativ adjustierten lebensjahre nur um 1 (-1qualj). Qualitativ abjustierte Lebensjahre sind eine Kennzahl, die versucht Lebensjahre mit Gesundheit in einklang zu bringen. Dabei ist sie nicht unumstritten, aber einfach das beste was man hat. Sogar adipositas ist nicht wirklich schädlich(-2qualj), das ist ungefähr vergleichbar mit dem wohnen an einer Hauptstraße(-2.5qualj).

      Was wirklich schädlich ist, ist bewegubgsmangel(-4qualj). Der wird in Verbindung mit übergewicht(-7qualj) fast so schlimm wie rauchen(-8qualj).

      Und da liegt eigentlich das Problem. Viele übergewichtige Menschen machen keinen sport, weil wir das gesellschaftlich und schulisch in sie hineingeprügelt haben. Die stereotypen sorgen hier massiv dafür, dass die biologische Komponente des übergewichts durch andere faktoren wesentlich verschlimmert wird.

      • Gladaed@feddit.de
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        8 months ago

        Bitte qualj und qualy vereinheitlichen. Und Abk einführen, den Mist kennt doch bestimmt nur jeder 2.

        • siban@lemmy.world
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          8 months ago

          Gemacht, hatte ich unter etwas zeitdruck geschrieben. Besser so? Ich denke jeder 2. Ist ziemlich sicher zuviel eher so jeder 5/6. vielleicht

      • greencactus@lemmy.world
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        8 months ago

        Das ist ein sehr, sehr guter Punkt. Danke, dass Du ihn aufgeworfen hast - er hat mir gerade sehr zu denken gegeben, woher meine Stereotypen kommen und welchen Einfluss sie haben.

  • gapbetweenus@feddit.de
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    8 months ago

    Die Gesundheit der fetten Menschen ist doch allen absolut egal, das ist ein vorgeschobenes Argument (die Gesundheit fremder Menschen ist uns im allgemeinen recht egal, vielen sogar die eigene). Es geht um Schönheitsideale und die mit bestimmten Aussehen verbundenen Stereotypen.

    • crispy_kilt@feddit.de
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      8 months ago

      Nö, mir ist sie nicht egal, denn Übergewicht betrifft mittlerweile so viele Menschen dass sie zu einer ernsthaften Mehrbelastung des Gesundheitssystems führt

      Außerdem ist es nicht schön, neben einer Person sitzen zu müssen, deren Körper größer ist als der Sitzplatz. Das führt zu ungewollter und sehr unangenehmer permanenter körperlicher Berührung.

      • gapbetweenus@feddit.de
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        8 months ago

        Das ist doch der Punkt den ich mache. Du führst auch nur Gründe an wie das Übergewichtig sein sich negativ auf dich auswirkt. Du bist nicht empathisch mit Fetten Menschen.

        • crispy_kilt@feddit.de
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          8 months ago

          Nicht nur auf mich, sondern auf ganz viele Menschen. Mitarbeitende des Gesundheitssektors, Krankenkassen-Prämienzahlende, ÖV-Benutzende. All die sind negativ betroffen.

          • gapbetweenus@feddit.de
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            8 months ago

            Noch mal, das was du sagst ist exakt das was ich sage - Übergewichtige stören Menschen auf die eine oder andere Weise. Du (figuratives Du) interessierst dich nicht für die Gesundheit der Übergewichtigen weil du empathisch sich um sie Sorgen machst, sondern weil sich das über zehn Ecken auf dich und andere negativ auswirkt.

            • crispy_kilt@feddit.de
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              8 months ago

              Nicht über zehn Ecken. Von einem fremden Menschen berührt zu werden, von dem ich nicht berührt werden will - direkter geht’s nicht.

              Aber ich verstehe dein Argument mit dem Mitgefühl. Beschädigt sich jemand absichtlich und wiederholt selbst, wie Raucher und Fette es tun, hält sich das in der Tat in Grenzen. Es ist eher Mitleid.

              • gapbetweenus@feddit.de
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                ·
                8 months ago

                Beschädigt sich jemand absichtlich und wiederholt selbst, wie Raucher und Fette es tun, hält sich das in der Tat in Grenzen. Es ist eher Mitleid.

                Für Empathie hilft Erkenntnis, das wir alle oft viel weniger für die Lage in der wir sind was können, als wir denken. Dafür hilft es mit vielen unterschiedlichen Menschen zu reden und ihre Geschichten erfahren. Ich weiß nicht ob jemand Fett ist weil faul oder weil die Person eine traumatische Kindheit in sich rein frisst und daher versuche ich einfach im allgemeinen weniger zu urteilen.

    • gencha@feddit.de
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      8 months ago

      Es gibt körperliche Merkmale die auf Probleme hinweisen, egal ob genetisch oder durch Lebenswandel ausgelöst. Wenn mein Gehirn das wahrnimmt, kommt direkt ein Signal den Piller in der Hose zu lassen. Egal ob keine Zähne im Mund oder fettleibig.

      • gapbetweenus@feddit.de
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        8 months ago

        Nicht sicher wieso du dich dazu aufgerufen gefühlt hast, mir deine sexuellen Vorlieben mitzuteilen.

  • Teppichbrand@feddit.de
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    8 months ago

    Fettleibigkeit ist eine natürliche Reaktion auf ein unnatürliches Nahrungsangebot. Sport und Diäten helfen nicht, wenn du grundsätzlich falsch isst. Viele produzierte Nahrungsmittel haben eine viel zu hohe Kaloriendichte, man muss die Ernährung umstellen, um weniger Energie zu sich zu nehmen. Statt also Nudeln (hohe Dichte) mit Fleisch (hohe Dichte) und ein bisschen Gemüse (niedrige Dichte) zu essen, müssen viel Gemüse mit Hülsenfrüchten und wenig Vollkorn-Nudeln auf den Teller. Damit kann man sich für immer gesund satt essen. Das ist so logisch, einfach UND LECKER!
    Die Bücher vom faktenbasierten Ernährungs-Nerd Dr. Greger haben ein bisschen mein Leben verändert, ohne Scheiß.

    • Hiko0@feddit.de
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      8 months ago

      Nudeln mit ca. 350 kcal/100g mit Rindersteak oder Hühnerbrustfilet mit ca. 100-150 kcal/100g in einen Topf zu werfen ist aber auch nicht richtig. Zumal Letztere eine super Proteinquelle sind, während Hülsenfrüchte oder vegane Fleisch- und Käsealternativen einen Haufen Kohlenhydrate und Fett mitbringen.

      Wichtig ist eine ausgewogene Ernährung, die auch satt macht. Nen Salat und eine Handvoll Hülsenfrüchte machen mich nicht satt. Hühnerbrust mit Salzkartoffeln und magerem Dip und einem Salat dabei hingegen machen richtig satt.

      • Teppichbrand@feddit.de
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        8 months ago

        Hülsenfrüchte sind billig, super gesund, reich an Ballaststoffen, Proteinen und wichtigen Nährstoffen wie Eisen und Folsäure. Sie enthalten kaum Fett und gar keine gesättigten Fettsäuren, die aber in allen tierischen Produkten stecken und unserer Arterien verstopfen (930 Tote in Deutschland pro Tag). Im Vergleich enthält Hühnerfleisch mehr gesättigte Fettsäuren und oft auch Antibiotika und Krankheitserreger wie Salmonellen. Außerdem sparst du locker ⅔ Land, Wasser und CO2. Darum sind Bohnen, Kichererbsen und Linsen im Vergleich mit Fleisch immer die bessere Wahl.
        Ich esse auch viel Nudeln und Brot um satt zu werden, dann aber immer Vollkorn. Da jubelt die Darmflora.

      • crispy_kilt@feddit.de
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        8 months ago

        vegane Fleisch- und Käsealternativen

        Den Industriemüll sollte niemand essen. Hülsenfrüchte aber schon, die sind super, besonders Linsen.

        • Teppichbrand@feddit.de
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          8 months ago

          Naja, die Alternativen sind ökologisch immer noch viel besser als die tierischen Originalprodukte. Außerdem ist da kein Cholesterin drin, keine gesättigten Fette, kein Antibiotikum, keine Krankheitserreger. Oft sind auch weniger Salz, viel Protein und mehr Ballaststoffe drin. Die Aussage “Das ist pure Chemie!!” bringt Klicks bei Ragebait-Überschriften, ist aber halb so wild und tickt Kästchen #9 im Bullshit Bingo. Trotzdem hast du auch Recht, das sind hochverarbeitete Lebensmittel, mit allen Nachteilen.
          Ein Gedanke noch: Nahrung ist nie grundsätzlich gesund oder ungesund, immer nur im Vergleich zu etwas anderem. Hier gilt: Gemüse > Alternativprodukte > Tierprodukte

          • crispy_kilt@feddit.de
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            8 months ago

            Ah, du missverstehst mich, ich wollte nicht suggerieren dass man lieber Fleisch und Käse essen soll anstatt der Ersatzprodukte. Ich möchte, dass stattdessen unverarbeitete pflanzliche Lebensmittel gegessen werden. Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse, Samen, Kerne, Früchte, Beeren. Die Natur hat so viel großartiges zu bieten, dass richtig gewürzt unschlagbar lecker ist, wir brauchen die Industrie und ihre scheiße nicht.

      • polle@feddit.de
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        8 months ago

        Vor allem sollte es auch lang genug satt machen, wenn ich ein Gericht esse welches zum Großteil aus Gemüse besteht. Dann bin ich zwar akut satt, hab aber nach 2h wieder hunger.

        • Teppichbrand@feddit.de
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          8 months ago

          Zwei Stunden ist natürlich übertrieben, aber egal:
          Dann iss nach zwei Stunden halt einen Apfel, eine Möhre und eine Hand voll Nüsse! Schau dir mal an was Säugetiere den ganzen Tag machen: Nahrung suchen und rumhängen. Gorillas fressen hauptsächlich Blätter, Stängel, Früchte und Knollen, die sind fucking vegan! Rein pflanzlich und vollwertig flutest du deinen Körper regelmässig mit Nähr- und Ballaststoffen, so wie wir das seit 100.000 Jahren machen. Und du kannst die ganze Zeit geiles Zeug essen und bekommst trotzdem dein Idealgewicht. Besser gehts doch nicht!

          EDIT: Meine Krankenkasse empfiehlt das inzwischen unter dem Namen Planetary Health Diet, weil sich die Leute auf keinen Fall eingestehen wollen, dass die Veganer:innen Recht hatten.

    • occhineri@feddit.de
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      8 months ago

      Das ist wirklich schön für dich! Kannst du aber auch akzeptieren, dass diese Wahrheit nicht für alle Menschen gleichermassen stimmt?

      • Teppichbrand@feddit.de
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        8 months ago

        Das ist keine Meinung sondern die wissenschaftlich bewiesene Lösung gegen Fettleibigkeit. Es steht natürlich jedem Menschen frei zu tun was er will. Ein Beispiel: Wenn du jeden Tag Schokolade isst und ohne Zähneputzen ins Bett gehst bekommst du kranke Zähne. Sollen wir jetzt als Gesellschaft Karieszähne normalisieren und Werbung mit Karies-Models machen: Alle Münder sind schön? Oder sprechen wir aus, dass jeden Abend Schokolade ohne Zähneputzen uns krank macht? Übernimm Verantwortung und mach dich nicht zum Opfer. Dein Körper ist das wichtigste Werkzeug was du hast, also ernähre ihn gesund!
        Ich esse auch Chips und Schokolade, aber meine Hauptgerichte sind rein pflanzlich und vollwertig. Das ist keine Raketenwissenschaft.

        • occhineri@feddit.de
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          8 months ago

          Warum so salzig? Du lebst in deinem Körper und kannst nicht wissen wie es ist, in einem anderen Körper zu stecken. Darüber hinaus geht es dich auch gar nichts an, wenn jemand anderes mit Übergewicht zu kämpfen hat.

          • Teppichbrand@feddit.de
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            8 months ago

            Ich kommentierte unter einen Artikel, in dem es darum geht, eine schlechte Ernährung und ihre gesundheitlichen Folgen zu akzeptieren. Das halte ich für falsch. Ich gebe einfache Lösungen dagegen wieder, es steht jedem frei zu tun was er oder sie will. Du kannst auch dick bleiben, ist mir egal. Ich esse nur relativ wenig Salz.

            • occhineri@feddit.de
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              8 months ago

              Ich denke, die Folgen für die körperliche Gesundheit sind hinlänglich bekannt und werden oft und gerne diskutiert. Was aber die psychische Gesundheit betrifft, ist die im Artikel beschriebene Selbstermächtigung sehr wichtig. Und nicht zuletzt kann auch ein gesünderer Lebensstil davon abhängen, wie es um die psychische Gesundheit steht.

              Stigmatisierung hilft niemandem.

                • Sodis@feddit.de
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                  8 months ago

                  Oder man schaut danach, was Leute in diese ungesunden Ernährungsweisen treibt. Neben der einfachen Verfügbarkeit spielen da auch oft psychische Sachen eine Rolle. Essen aus Stress ist zB extrem weit verbreitet.

                • occhineri@feddit.de
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                  8 months ago

                  Wie gesagt, nicht jeder Körper ist gleich. Ich lebe ebenfalls vegan, glaube aber nicht daran, dass dieselbe Industrie, die uns Billigfleisch, Zuckergetränke und Tiefkühlpizza gebracht hat uns als Gesellschaft jetzt mit Fleischersatzprodukten gesund macht.

                  Darüber hinaus bin ich einfach nicht einverstanden, wenn sich die Diskussion unter einem Anti-Diskriminierungs-Artikel nur darum dreht, was die Betroffenen vermeintlich falsch machen.

            • branchial@feddit.de
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              8 months ago

              Und trotz dieser “einfachen lösungen” besteht das Problem weiterhin. Fast so als ob es mehr Ursachen für Fettleibigkeit gibt als mangelnde Aufklärung oder selbstkontrolle

          • Loki@feddit.de
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            8 months ago

            Teppichbrand hat da schon Recht, es ist eigentlich ziemlich einfach. Zu viele Kalorien führt zu Gewichtszunahme, d.h. mehr essen, was eine niedrige Kaloriendichte hat und dafür lange satt hält (Hülsenfrüchte sind ein super Beispiel) hilft, das Hungergefühl zu besänftigen und in Summe weniger Kalorien zu sich zu nehmen. Ob man es ohne Hilfe hinbekommt, seine Ernährung so umzustellen, ist eine andere (berechtigte) Frage.

              • Loki@feddit.de
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                8 months ago

                Das habe ich nicht behauptet und hat mit dem Thema nichts zu tun. Wenn dir nichts besseres einfällt, als “die Antwort ist zu einfach, das kann gar nicht stimmen, weil das nicht immer so einfach ist”, weiß ich auch nicht, wie man mit dir reden soll.

                • occhineri@feddit.de
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                  8 months ago

                  Ja, sorry, war wohl etwas schnoddrig…deine Argumentation ist aber auch nicht wirklich besser ;)

  • crispy_kilt@feddit.de
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    8 months ago

    Studien haben gezeigt, dass das Gewicht nicht viel variabler ist als die Körpergröße.

    Das ist schlicht nicht wahr.

  • branchial@feddit.de
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    8 months ago

    Dünn sein und dünn zu bleiben ist in dieser Gesellschaft eine Leistung, die du erbringst. Zumindest wird das so wahrgenommen. Ein dünner Körper ist unter Kontrolle, der Geist steht über dem Körper.

    👏👏👏👏

    Scheiss Individualismus, scheiss Liberalismus, jeder Mensch lebt in einem Kontext von dem man sich nicht trennen kann. Der Körper wie auch der Geist ist fortwährend in Bewegung und in Veränderung innerhalb eines materiellem Kontext aus dem man sich nicht lösen kann. “Sei einfach gesund/glücklich”, “Streng dich doch einfach mal ein bisschen an” sind keine Hilfen, man muss an die Ursachen ran wenn man an sich etwas bewusst verändern will. Und wenn nicht dann halt nicht. Leben hat ein Recht auf leben.

    • federalreverse-old@feddit.de
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      8 months ago

      Schon richtig, systemisch kann man zum Beispiel sehr gut bei unnötiger, kalorienreicher, ballaststoffarmer, hoch verarbeiteter Nahrung ansetzen, genauso wie auch bei der Abhängigkeit vom Auto durch bessere Stadtplanung. (Özdemirs Vorschlag für ein Kinderwerbeverbot ging ja genau in diese Richtung.)

      Es ist also schon richtig, die Last vom Individuum zu nehmen. Aber die Haltung “es ist ok, dass du fett bist”, obwohl das absehbar Gesundheitsprobleme auslösen wird, die für die Person selbst schmerzhaft und für die Gesellschaft teuer werden, finde ich auch schwer zu rechtfertigen.

      • waldwesen@feddit.de
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        8 months ago

        Ich habe eine chronische Erkrankung. Ich mache trotzdem nicht genug Sport und ernähren könnte ich mich wahrscheinlich auch besser. Ich bekomme teure Medikamente und jede Woche Physiotherapie. Aber mir siehst du es nicht an, bei mir gibt es keine Vorwürfe, keine Blicke und kein “du bist (zu) teuer für diese Gesellschaft” (es tut richtig weh den Satz zu schreiben). Bitte akzeptiert, dass es nicht einfach ist diese Kämpfe zu kämpfen.

        • federalreverse-old@feddit.de
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          8 months ago

          Ich habe eine chronische Erkrankung.

          Natürlich kann man mit jedem Körpergewicht krank sein und auch Essstörungen haben. Und klar ist es wesentlich besser, wenn Menschen mit einem leichten Übergewicht glücklich sind anstatt einem für sie unrealistisch niedrigen BMI nachzulaufen. Aber ab einem gewissen Körpergewicht verursacht das Gewicht an sich bereits Probleme. Ich finde es (sowohl individuell als auch kollektiv) unethisch, zu behaupten, dass das so gut sei.

          Ich mache trotzdem nicht genug Sport und ernähren könnte ich mich wahrscheinlich auch besser.

          Es geht gar nicht darum, krass “Sport” zu treiben, also in Fitnessstudios zu gehen und zu pumpen oder jeden Tag 100 km Rad zu fahren. Es geht eher darum, im Alltag jeden Tag 3-5 km zu gehen und dazu angemessen zu essen. Und wenn du das nicht schaffst, dann liegt das nicht mal primär an dir sondern daran, wie stark diese Gesellschaft darauf ausgerichtet ist, Konsumbedürfnisse und Bequemlichkeit zu schaffen.

          Aber mir siehst du es nicht an, bei mir gibt es keine Vorwürfe, keine Blicke und kein “du bist (zu) teuer für diese Gesellschaft” (es tut richtig weh den Satz zu schreiben).

          Auf dieser individuellen Ebene möchte ich meine Aussage nicht verstanden wissen. Und natürlich müssen Einzelpersonen mit gesundheitlichen Problemen versorgt werden. Und ich bin absolut dagegen Menschen aufgrund ihres Übergewichts individuell zu beleidigen oder auszugrenzen. Aber gleichzeitig sollte es ansprechbar sein, dass unsere Art zu leben systematisch Probleme sowohl auf kollektiver als auch auf individueller Ebene verursacht.

          Bitte akzeptiert, dass es nicht einfach ist diese Kämpfe zu kämpfen.

          Keine Frage.

      • branchial@feddit.de
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        8 months ago

        Aber die Haltung “es ist ok, dass du fett bist”, obwohl das absehbar Gesundheitsprobleme auslösen wird, die für die Person selbst schmerzhaft und für die Gesellschaft teuer werden, finde ich auch schwer zu rechtfertigen.

        erstens ist das argument “zu teuer für die gesellschaft” richtiger bockmist mit dem der onus für die finanzierung von gesundheitsfürsorge wieder von der gesellschaft auf das individuum übertragen wird.

        zweitens ist dieses “AbEr Es IsT dOcH gEsUnDhEiTsScHäDlIcH dAvOr DaRf MaN nIcHt dIe AuGeN vErScHlIeSsEn” so ein blödes totschlagargument, glaub mir das ist allen dicken klar. Ich kennen niemanden der das bestreitet, denn in wirklich jeder diskussion über fettleibigkeit muss man das erstmal das anerkennen bevor es um das genauere Thema geht sonst kommt irgendsoein schlaumeier daher und fühlt sich berufen alle daran zu erinnern. Sogar in dem Interview wird das schonmal angesprochen damit diesem spruch erstmal genüge getan wird. Es ist ermüdend, beschämend, schafft schuldgefühle gerade da wo man welche abbauen will, denn aus einer schuld heraus sich an so ein riesenunterfangen wie ernährungsumstellung anzugehen verurteilt das ganze schon im vorfeld zum scheitern.

        Edit: und wenns kein schlaumeier ist dann sind es häufig die eigenen schuldgefühle oder weil man es so oft schon vorgebetet bekommen hat das man einfach reflexartig schonmal bezug darauf nimmt.

        • tryptaminev 🇵🇸 🇺🇦 🇪🇺@feddit.de
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          8 months ago

          Ich denke das Problem ist hier die fehlende Nuancierung in Deutschland. Man kann Fettleibigkeit als ein Problem anerkennen, ohne dass man das als Versagen der betroffenen Personen sehen muss.

          Sie sollte aber in keinem Fall normalisiert oder verharmlost werden. Und dafür, gesellschaftlich gegen Fettleibigkeit vorzugehen, sind die gesellschaftlichen Kosten natürlich relevant. Wir bekommen es bei Tabak ja auch hin, Rauchen unattraktiver zu machen, und mehr Menschen vom Rauchen weg, bzw. weniger zum Rauchen hin zu bekommen.

          Deswegen sollte der Maßstab nicht “es ist okay, dass du fett bist.” sein, sondern “wie können wir Bedingungen schaffen, in denen weniger Menschen fettleibig werden, und mehr Menschen aus der Fettleibigkeit rauskommen”.

          Das fängt dann bei gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung in der Schule an und geht dann mit echten Maßnahmen zur Stressreduktion, günstigem Zugang zu gesunden Lebensmitteln und Bewegung, usw. im Erwachsenenalter weiter.

          • branchial@feddit.de
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            8 months ago

            Es werden in diesem Kontext immer und immer wieder zwei verschiedene Arten von Problemen zusammengeworfen. Es gibt den rein medizinischen Aspekt, Fettleibigkeit birgt gesundheitliche Risiken für jede Facette der Gesundheit. Rauchen ist hier in der Tat das Standardbeispiel. In einem rein medizinischen Kontext (und ich meine akademisch medizinisch, nicht das Gesundheitssystem, Standardarztbesuch o. ä.) kenn ich niemanden der sich dagegen wehren würde Fettleibigkeit als Risikofaktor (und damit als potentielles Problem) einzubringen.

            Das Problem um das es bei Fettakzeptanz ist ein generelles Problem der Stigmatisierung von medizinischen Problemen welche mit dem Individualismus einhergeht. Der Geist muss über den Körper herrschen. Diese Stigmatisierung betrifft nicht nur dicke Menschen, sondern Menschen mit Lernbehinderungen, Menschen mit psychischen Krankheiten etc. Aber so wie es Stigmas speziell für schizophrene, autistische, depressive, gehbehinderte, hörbehinderte usw. Menschen gibt, so haben auch dicke Menschen Stigmas die nur auf sie zutreffen. Um diese Stigmas geht es hier.

            Wenn Leute also sagen “es ist okay dick zu sein” meinen sie damit eben nicht “du kannst die medizin ignorieren”. Es ist vielmehr im Tenor von “es ist okay Trisomie-21 zu haben”, “Es ist okay depressiv zu sein”, kurzum “Es ist okay so zu sein wie man ist”. Es geht um die Normalisierung von gesundheitlichen Problemen weil diese nunmal normal sind.

            Von gesellschaftlicher Seite her aber nunmal leider nicht, aber diese Diskussion wird, besonders im Internet aber auch iel, immer wieder von Leuten torpediert die, aus einem mir unerfindlichem Grund, unbedingt darauf beharren dass es “ja auch gesundheitliche Probleme gibt, die können wir doch nicht ignorieren!!”. Ich reagiere bei diesem Thema halt noch allergischer als bei anderem ableismus oder wie man das auch nennen mag, weil mir ein sehr persönlicher Blick hinter die Kulissen des Fettbeschämens gewährt wurde. Es sind Abgründe von denen man so ohne weiteres nichts ahnen kann.

            • crispy_kilt@feddit.de
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              8 months ago

              Als jemand der im nahen Umfeld Menschen mit Trisomie 21 hat, wehre ich mich entschieden dagegen, dass diese Behinderung mit dem Griff in das Bullshit-Regal anstatt dem Gemüse-Regal im Supermarkt gleichgestellt wird, und sei es nur ansatzweise.

              Ja, es gibt solche, die tatsächlich schwer krank sind und deswegen fett sind. Aber die Meisten mögen halt scheiße fressen und rumhängen, und irgendwann sieht man das auf der Waage.

            • greencactus@lemmy.world
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              8 months ago

              Ich finde, Du hast einen sehr interessanten und guten Punkt aufgeworfen. Vermutlich wäre die Debatte deutlich einfacher, wenn wir zwei unterschiedliche Begriffe für die beiden Kontexte hätten :)

              • branchial@feddit.de
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                8 months ago

                Danke sehr. Ich denke die Debatte wäre schon sehr viel einfacher wenn Leute nicht voreilig schliessen würden sie wüssten schon was gemeint ist und dann mit aller vehemenz dagegen argumentieren.

                Oder das man anerkennen könnte dass wenn leute unter etwas leiden wie ihrem gewicht, aber trotzdem (scheinbar) nichts dagegen unternehmen, dass dann wohl noch was anderes im Spiel ist ausser mangelnde selbstkontrolle.

    • Bierjunge@feddit.de
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      8 months ago

      Für die meisten Menschen ist dünn sein und bleiben eine Leistung. Fett werden ist heutzutage einfach, die Trends zeigen das ja. Nur sehr wenige bleiben ihr leben lang auf Normalgewicht egal was sie essen und ob sie Sport treiben oder nicht.

          • Sodis@feddit.de
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            8 months ago

            Ahja, ich habe wohl verpasst, dass Menschen neuerdings Energie aus Photosynthese erzeugen können und deshalb ihr Gewicht nicht kontrollieren können. Thermodynamik gilt auch für den menschlichen Körper.

            • Bierjunge@feddit.de
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              8 months ago

              Von dem was du so schreibst hast du so einiges verpasst Kollege. Sozialisierung zum Beispiel.

              • Sodis@feddit.de
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                8 months ago

                Ahja, dann erklär doch mal, was du meinst. Du hast angedeutet, dass man das eigene Gewicht nicht in der Hand hat, Thermodynamik widerspricht dem.

      • branchial@feddit.de
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        8 months ago

        Der Umkehrschluss das fette Menschen ihre Probleme sich selbst einhandeln (edit: also verdienen) wenn sie diese Leistung nicht erbringen ist hingegen das Problem. Überhaupt dass das Recht auf ein Leben frei von diskriminierung und das recht auf gesundheitliche fürsorge derart von der Leistung des Individuums abhängt ist das tieferliegende Problem im Liberalismus.

        • Sodis@feddit.de
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          8 months ago

          Das Problem, was ich mit dieser Argumentation habe, ist, dass es auf vage Gründe ausgelagert wird, die man nicht ändern kann. Der Mythos, dass der Stoffwechsel sich ab 30 ändert, ist eins davon. Der Stoffwechsel arbeitet bis ca. 60 relativ konstant: https://www.science.org/doi/10.1126/science.abe5017
          Der Grund für Gewichtszunahme mit 30 liegt eher daran, dass dann die Muskelmasse und damit der Grundumsatz geringer wird, etwas was man mit Sport oder Bewegung kontern könnte.

          • branchial@feddit.de
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            8 months ago

            Was ist das “es” was auf vage gründe ausgelagert wird?

            Der Mythos, dass der Stoffwechsel sich ab 30 ändert, ist eins davon.

            Warum erzählst du mir das? Ich hab keine Ahnung gegen was du hier argumentierst.

            • Sodis@feddit.de
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              8 months ago

              Kann sein, dass ich deinen Beitrag nicht wirklich verstanden habe. Mir ging es darum, dass die Ursachen für Fettleibigkeit komplex sind, aber auch eine Komponente beinhalten, die man als Individuum selbst in der Hand hat. Diese Komponente wird aber gern ignoriert und sich lieber auf die externen Ursachen versteift, die man schlecht ändern kann.

              • branchial@feddit.de
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                8 months ago

                Diese Komponente wird aber gern ignoriert und sich lieber auf die externen Ursachen versteift, die man schlecht ändern kann.

                Nein. Stimmt nicht. Ich zumindest kenne niemanden und habe auch online nie diesen standpunkt vertreten gesehen.

                • Sodis@feddit.de
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                  8 months ago

                  Du hast noch nie jemanden gehört, der meinte, dass es schwerer ist ab 30 schlank zu bleiben?